Unser Niederlandeurlaub 2025 - bierige Einblicke Teil III
- Michel ́s Bierreise
- vor 14 Minuten
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Nach der Familienbrauerei auf Texel und der Bierkirche in Haarlem nehme ich euch im letzten Teil unseres Urlaubsrückblicks mit ins Kloster ⛪:
🍺 in die einzige Benediktinerbrauerei der Niederlande
🍺 und eine echte Trappistenbrauerei
Hast Du Lust? Dann los.
Bier und Mönche, Bier und Klöster - das ist eine besondere Verbindung, von der ich schon berichtete.
Etwa 20 Autominuten von unserer Ferienwohnung lag das Örtchen Egmond aan den Hoef. Dort ist die Sancti Adalberti Brauerei oder auch kurz: Brouwerij Egmond. Die Brauerei braut ökologische Biere mit der Lizenz des Benediktinerordens und ist somit die einzige Benediktinerbrauerei der Niederlande.
Das Kloster, also die Sint Adalberti Abdij befindet sich nur wenige Kilometer entfernt in Egmond-Binnen.
An den regelmäßigen Gebetszeiten in der Kirche kann jede/r teilnehmen.
Ich machte mich auf vom Parkplatz durch die Klosteranlage bis zum Klosterladen.
Dort gibt es Abteikäse und Honig, Ikonen und Heiligenfiguren, Kerzen, Bücher, Wein und Bier. So merkwürdig das vielleicht klingt: Es fühlt sich dort tatsächlich anders an als im normalen Geschäft. Es liegt eine Art "Ruhe" in diesen Räumen. Ohne mich zu bedrängen, nahm sie mich ein und ich begann fast zu flüstern, also ich mich mit einem unserer Söhne umschaute.
Im hinteren Teil befinden sich einige Ausstellungsstücke von alten Gebetsbüchern bis zu Kleidung. Auch ein gemütliches Café ist eingerichtet.
Und neben Wein gibt es eben auch das Abdijbier.
Ich stellte mir ein kleines proBIERset zusammen. Eines der Biere heißt gar "Pastorale". Es ist ein Barley Wine und ich habe wohl offiziell die Lizenz zum genießen 😉
Manchmal ist ja auch Vorfreude sehr schön. Diese trug ich den ganzen Urlaub über mit mir.
Schon letztes Jahr wollte ich gern die Brauerei La Trappe in Berkel-Enschot besuchen. Dort kommen großartige Biere her, die ich auch schon bei Tastings einsetzte.
Letztes Jahr klappt ein Besuch nicht - diesmal war schon vor dem Urlaub klar: Jippieh 😊.
So fuhren wir also in die "Abdij onze lieve vrouw van Koningshoeven". Ein Trappistenkloster. Die Trappisten gingen aus den Zisterziensern hervor. Diese wiederum aus den Benediktinern. So ist das benediktinische "ora et labora" auch Teil der Lebensregel der Trappisten.
Nun kann jede Trappistengemeinschaft Bier brauen. Doch darf sie es nicht automatisch Trappistenbier nennen. Das ist ein streng geschütztes Siegel. Voraussetzung für die Auszeichnung sind die sogenannten "Three Rules":
Das Bier muss innerhalb der Klostermauern gebraut werden.
Im Produktionsprozess muss mindestens ein Mönch beteiligt sein.
Ein Teil des Gewinns muss für einen guten Zweck gespendet werden.
Es gibt weltweit nur etwa zwei Hände voll "echte" Trappistenbrauereien. Manche sind für Besucher/innen gar nicht zugänglich. Man kann wohl Bier bestellen und an der Klostertüre abholen, aber mehr nicht. La Trappe ist hier ganz anders unterwegs. Sie bieten nicht nur Brauereiführungen an, sondern betreiben mit dem Proeflokaal auch Gatronomie mit "ganz normalen" Angestellten.
Es ist schon ein tolles Anwesen und auch der Biergarten ist sehr gemütlich.
Die Führung begann mit einem Film und einem Glas Bier. Im Video erzählte Mönch die Geschichte der Brauerei. Das Motto von la Trappe lautet: "Stille ist unsere wichtigste Zutat".
Das griff das Ordensmitglied auf: Wenn er sich bewusst der Stille aussetzt, höre er die Stimme Gottes.
Schaut man in die Historie, gehen viele unserer kulturellen, sozialen und auch wissenschaftlichen Errungenschaften auf Mönche und Nonnen zurück.
Bei La Trappe setzt sich dies fort.
Da im Brauprozess viel Wasser gebraucht wird, unterstützen sie - gemäß Regel Nummer 3 - Bemühungen um Reinigung und Schutz der Meere.
Aber auch vor Ort wollten sie handeln und setzten eine eigene Idee um: Was aussieht, wie ein großes Gewächshaus, ist in Wirklichkeit eine eigene Kläranlage für das gesamte Kloster samt Gastronomie. An den Wurzeln der Pflanzen leben Milliarden Mikroorganismen, die das Wasser reinigen. Auch der Gärschaum wird dorthin geleitet und unterstützt diesen Prozess. Das ist schon sehr beeindruckend.
Natürlich gingen wir auch ins Sudhaus, die Abfüllung und: den großen Klostergarten. Nicht so klein, verwinkelt und urig wie in manchen Filmen. Eine große Fläche mit Bewässerungssystem - hochmodern. Und so kann die Gastronomie wie die knapp 30 dort lebenden Mönche auch Zutaten aus dem eigenen Garten nutzen.
Zum Abschluss gönnte ich mir ein kleines Tasting-Tray mit den drei Bieren
🍺 Isid´or, ein kräftigen Blond, dessen Name auf den Klostergründer Bruder Isodorus zurückgeht
🍺 Tripel
🍺 Quadrupel
Dazu passten perfekt die typisch niederländischen Bitterballen, die das Ganze abrundeten.
Nachdem die ganze Familie etwas gegessen hatte und wirklich begeistert vom Besuch dort war, fuhren wir satt und fröhlich nach Hause.
Und irgendwie ist da was dran - an dieser Stille als wichtig(st)e Zutat. Ich denke nicht nur für Bier, sondern auch im Leben.
Einmal mehr haben die Niederlande unser Herz erobert - und das definitiv nicht nur wegen der großartigen Biervielfalt 😉
Wir hoffen auf ein Wiedersehen ♥️🔴⚪🔵♥️
🍻🍻🍻🍻🍻🍻🍻🍻
Das besondere Tasting "Bier trifft Süß" startet in eine neue Runde 😋
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