top of page

Von Stottermut und Startermut - Teil 1

  • Autorenbild: Michel ́s Bierreise
    Michel ́s Bierreise
  • 28. März
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. März

Du hast eine Idee.

Was Neues könnte entstehen.

Du hast Bock drauf.

Und den Mut, zu starten.


Dann schaust Du genauer hin oder stößt auf die ersten Probleme.

Das ist herausfordernd.

Jenes könnte schiefgehen.

Das funktioniert nicht wie gedacht.


Dein Startermut kommt ins Stottern. Und jetzt? Sein lassen? Nicht weiterverfolgen? Zurückstellen? Aufgeben? Es gibt vermutlich Situationen, in denen das so ist. Weil eine realistische Einschätzung ergibt: Wir würden uns überfordern.


Aber ich bin fest davon überzeugt, es gibt viele Situationen, in denen gilt: Bring Dein Fragen "Was, wenn es schiefgeht?" wieder ins Starten "Was, wenn es gelingt?". Umdenken, neudenken, gutdenken. klein anfangen. Aber anfangen. Und wachsen.

Heute erzähle ich Dir, wie das bei mir mit dem Brauen begann: Von Stottermut und Startermut. Lass Dich für Deine Situation ermutigen. Seit meiner jungen Erwachsenenzeit trinke ich gerne Bier.

Es gefiel mir, auch immer wieder neue Brauereien und Bierstile zu probieren.

Die eine oder andere Brauerei besichtigte ich und bekam interessante Einblicke.

Doch: Ich dachte gar nicht daran, selbst zu brauen.

Die Anlagen der großen Brauereien zeigen ja, dass dies eine "Riesen Hausnummer" ist.

Ich kam nicht mal auf die Idee, mich damit zu beschäftigen.


Dann lud mich ein Freund zum Brauen ein.

Mit zwei großen Töpfen, Gaskochern und allerlei Zubehör standen wir vor seiner Garage und brauten Bier.

Zum ersten Mal kam ich in Berührung mit den Rohstoffen Malz, Hopfen und Hefe.

Meine Neugier war geweckt.

Keine Ahnung, kein Equipment - aber neugierig.


Mir Gaskocher und so weiter anzuschaffen, lag weder finanziell noch räumlich drin. Klar war: Viel Geld darf mich das nicht kosten, da nicht vorhanden.

Und technisch halte ich mich nicht für sehr begabt. Mir irgendwas wild zusammenzustellen und -schrauben, liegt nicht hin. Und nun? Stottermut?


Wir haben einen Induktionsherd. Darauf müsste es auch gehen. Und für was gibt es Kleinanzeigen- und Gebrauchtportale?


Tatsächlich fand ich eine Anzeige, in der ein Hobbybrauer (wegen Aufgabe oder Umstieg auf größeres Equipment), quasi ein "Starterset" günstig weitergab: Gäreimer, Läuterhexe und -rohr (Marke Eigenbau) und sogar noch eine angebrochene Malzmischung für ein Pale Ale. Alles sehr einfach, aber direkt startklar.


Wenige Wochen später - Ende Januar 2019 - stand ich mit unseren ganz normalen Töpfen und Kochlöffeln am Herd und braute (Anleitung lag bei) ein Pale Ale.

Dass dies tatsächlich eins der einsteigerfreundlichsten Biere ist, wusste ich damals noch nicht, aber es war sicher nicht schädlich 😉. 5,6 Liter Pale Ale wurden es. Und sie wurden wirklich. Es wurde Bier. Und schmeckte. Wirklich kapiert hatte ich die einzelnen Rezeptschritte nicht. Aber es hatte geklappt und ich hatte angebissen.


Gern will ich wieder brauen. Aber ein bisschen größer müssten Töpfe und Gäreimer schon sein, damit es Sinn macht und etwas einfacher ist. Mein Freund meldete per WhatsApp: "Ich hab noch ein 30 L Gärfass, das ich nicht brauche. Wenn Du willst, schenke ich es Dir." 🫂

Übers Internet ergatterte ich zwei 50 Liter-Edelstahltöpfe. B-Ware, deswegen recht günstig.

Ein bisschen Material wie Maischepaddel, Filter etc. bestellte ich im Hobbybrauerversandhandel.

Und schwupps - hatte ich eine kleine, einfache Ausstattung.


Nun ging´s ans Rezepte suchen. Das Internet bietet hier viel.

Ich bestellte Malz, Hopfen, Hefe - alles streng nach Rezept. Und stellte meinem alten Freund dennoch viele, viele Fragen: Was heißt dies? Wie mache ich das? ...?


Ich kürze ab: Seit 2019 ist einiges passiert. Ich durfte wachsen:

🍻 Ich verstehe Bier und den gesamten Brauprozess immer mehr. Ich halte mich nicht nur blind an die Angaben im Rezept, sondern weiß auch, warum manches so drinsteht, wie es drinsteht.

🍻 So manches Rezept passe ich nach meinen Begebenheiten (was ist noch da an Hopfen...) oder Interessen (das könnte ich mir gut vorstellen) an. Ich verändere Maischepläne, Schüttungen, Hopfen- und Hefesorten.

🍻 Anfangs war jedes Brauen totale Anspannung. Mittlerweile habe ich in vielem eine "gute Routine" (und brauche weniger Zeit).

🍻 Auch die Ausstattung wuchs: einen geschenkten Kühlschrank baute ich zum Gärschrank um (ohne Ahnung, aber mit Internetanleitung). Ich ergatterte einen Zapfkühlschrank und fülle seitdem nicht nur in Flasche, sondern auch ins Fass ab. Eine Malzmühle zum selber schroten kam hinzu und jüngst ein Rührwerk... - nahezu alles gebraucht, umgebaut, aufgepeppt...


Das schreibt und liest sich jetzt schnell. Aber dahinter verbergen sich unendlich viele kleine Schritte, Experimente, Wagnisse, Oha- und Aha-Erlebnisse.

Alles Startermut-Schritte, die (mich) Überwindung kosten.


Ich merke, wie ich mich verändert habe (und verändere). Nicht nur, was "know how" in Sachen Bier angeht. Auch mich als Mensch.

Wie ich mutig(er) werde, Stottermut zu überwinden und immer öfter sage: "Ich wage es. Probiere es aus".

Was, wenn es schiefgeht? Dann ist es blöde. Was, wenn es gelingt? Dann hat es sich gelohnt.


Klar, hier geht es "nur" um Hobby.

Aber ebenso klar: Es hat Auswirkungen auf die ganze Persönlichkeit, meinen Charakter. Nebenbei macht es natürlich Freude, umso mehr, wenn etwas gelingt.

Und gelingen kann nur, was Du auch versuchst.

Was ist gerade Deine Idee, in der Du hängen bliebst und es nicht so recht weitergeht?

Wo wurde Dein Startermut zu Stottermut?

Wo ist es gefragt, umzudenken. Neuzudenken. Wo willst Du anfangen? Neu anfangen? Aber anfangen?

Was könnte gut werden?


Mit dem Glauben ist es ähnlich.

Auch hier gibt es: "Was wäre, wenn..."

... alles nicht wahr wäre.

... ich bete, und es passiert nichts. Oder es passiert genau das?

... ich dies und das in meinem Leben neu sortieren sollte?

Was aber wäre, wenn es gut wird? Wenn ein Neuanfang gelingt? Wenn sich durch Gebet etwas verändert?


Was wäre denn wenn es wahr ist.

Wenn was dran ist an dem, was Christen seit rund 2000 Jahre durch die Bank weg bezeugen: Dass Gott real ist. Und Beziehung möglich. Was wäre, wenn da auch in Deinem Leben "noch was geht" mit Gott?


Oder wieder was geht? Es gibt auch im Christsein Phasen, in denen der Glaube etwas ins Stottern gerät.

Auch hier: Was wäre, wenn Du es nochmal wagst? Zu glauben, zu beten, zu vertrauen. Was wäre, wenn es gut wird? Sich lohnt?


Die ganze Bibel ist voll von Menschen mit Stottermut und Startermut.

Und einem Gott, der ´ne Menge draus machen kann. Das kann er auch bei Dir 💪


🍻🍻🍻🍻🍻🍻🍻🍻

Parallel zum Schreiben dieses Beitrags habe ich wieder ein echtes "Startermut-Projekt" am Laufen. Neuland. Wagnis. Es könnte... gut gehen. Davon gibt´s dann in einem zweiten Teil mehr 😊

 
 
 

Comments


Diese Website verwendet Cookies. Hier gehts zum Impressum/Datenschutz
© seit 2023 by Michael Schwantge. Powered and secured by Wix

  • Instagram
  • Facebook
bottom of page