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AutorenbildMichel ́s Bierreise

Unser Niederlandeurlaub - bierige Einblicke Teil II

Ich öffne den zweiten Reisekoffer für Dich. Falls Du letzte Woche verpasst hast: Kein Problem - HIER ist der Schlüssel 😉


Heute erzähle ich Dir von einer handgreiflichen Beratung in der Slijterij, einem Brauereibesuch auf der Insel Texel und vertiefter Gläserliebe.


Oké, laten we gaan, wie der Holländer sagt 😉.


Slijterij in Alkmaar

Im Vorfeld unseres Urlaubs recherchierte ich ein wenig zum Thema Bier in unserer Urlaubsregion. Immer wieder stieß ich auf die Worte "Proeflokaal" (Restaurant/Ausschank) und "Slijterij". Wir würden Slijterij - gesprochen: "Slaiterai" - wohl irgendwie mit "Spirituosengeschäft" oder so übersetzen. Je nach Sortiment gibt es dort Whisky, Wein, Liköre, Schnaps und eben auch Bier.


Da nahe gelegen, waren wir öfters in der wunderschönen Stadt Alkmaar, die zum Verweilen einlädt. Dort gibt es die Slijterij de Laat, bequem mit dem Stadtbummel kombinierbar.

Wobei man auch dort seine zeit verbringen und ausgiebig bummeln kann.

Schätzungsweise die Hälfte der Ladenfläche ist bestückt mit einem reichhaltigen Biersortiment aus aller Welt. Mehr als 1200 verschiedene Biere gibt es dort. Da gibt es Regale nur mit Stouts, allein mit India Pale Ales, Tripels und Quadrupels... Wahnsinn... 😍

Ich legte zwei Runden aufs Parkett: Zunächst lief ich einfach mal durch und schaute mir möglichst viel an.

Dann ging ich zurück zum Eingang und holte mir einen Einkaufskorb.

Das eine oder andere Fläschchen landete darin. Doch ich merkte, dass es auch schwerfällt, die Übersicht zu bewahren. Da ich viele Biermarken nicht kannte und nur niederländische Biere wollte, musste ich jede interessante Flasche erstmal in die Hand nehmen und schauen, wo ich die Angaben finde.


Da stand ich dann an einem der Regale, als der Verkäufer vorbeilief - und neben mir stehen blieb. Ein etwa Mittfünfziger, ca. 1,85 groß, graue Haare, breitschultrig. Er hielt kurz inne und dann geschah es: Er wurde handgreiflich.

Ohne ein Wort zu sagen, griff er ins Regal, holte eine schlanke Papp-Verpackung (darin vermutete ich eine Flasche Bier) heraus, legte sie mir in den Einkaufskorb und grinste.

Schlagfertig wie ich bin, antwortete ich: "Ok..." 😉

Da mein Niederländisch nicht so gut ist 😅, einigten wir uns auf Englisch und kamen ins Gespräch.

Ich fragte ihn, welche Biere denn typisch für die Niederlande sind. Da lachte er, deutete auf den Karton in meinen Korb und sagte: "Genau das". Es erwies sich als Imperial Stout der Uiltje Brewing Company (Haarlem, NL), das in kalifornischen Brandyfässern reifte. Speziell, total regional (nur etwa 30 km von Alkmaar entfernt) und eine Rarität, da es nur eine limitierte Auflage davon gibt. Das müsse ich kaufen. Deswegen wurde er handgreiflich 😉.

Es folgten dann noch ein paar weitere Korbbeschwerer, darunter auch zwei Sauerbiere und ein IPA. Bei einem der Sauerbiere meinte er: "You will like it, because I like it." - Ziemlich cool, die Niederländer.

Es gab also keine Flaschen auf den Kopf, aber ein paar in den Karton und ich zog fröhlich und unversehrt von dannen 😉


Texelse Bierbrouwerij

Die Insel Texel war vom nahegelegenen Fährhafen in Den Helder super erreichbar, die Fährpreise fair und so planten wir einen Tag auf Texel.

Du erinnerst Dich: Mein gekauftes Bierglas war von dort.

Im Vorfeld meldete ich mich für eine Brauereiführung an.

(zum vergrößern der Bilder auf Pfeil oder Bild klicken)


Dort angekommen, fand ich hinter dem großen Backsteingebäude einen netten Hof mit Außentheke. Der Baarkeeper schickte mich ins Restaurant zur Anmeldung. Ach, sieht das alles toll aus: Zapfsäulen in Leuchtturmoptik. Und hinter jedem Zapfhahn ist angeleuchtet, welches Bier gerade "läuft".

Ich bekam eine Plastikkarte, auf der "Toegangsbewijs beleving" stand. Nobel, da müsste ich eigentlich durch alle Türen kommen, oder? 😉 Und einen Kronkorken. Den könne ich nach der Führung im Shop gegen ein Souvenir einlösen. Da bin ich mal gespannt.


Wir waren eine Gruppe von ca. 15 Personen. Unser Tourguide war ein älterer Herr, der eine so markante und deutliche Aussprache hatte, dass ich "der groben Spur nach" auch seinen niederländischen Ausführungen folgen konnte. Eine Sache, die ich ziemlich klasse finde, ist, dass die Braugerste auf Texel angebaut wird - lokale Ressourcen.

Die Führung fand in einem sehr cool eingerichteten, langgezogenen Raum statt, schätzungsweise 8 x 3 Meter. Gleichzeitig fand ich das etwas wenig Bewegung für eine "Führung". Ich ging von meinen bisherigen Erfahrungen davon aus, das wir in die einzelnen Bereiche gehen, z.B. Lager, Sudhaus, Reifekeller, Abfüllung... Einen Teil der Abfüllung konnten wir durch eine Glasscheibe sehen, ansonsten nichts. Das fand ich etwas schade.

Aber drei Bierchen in Verkostungsgläschen (0,15 l) gab es (nicht so leicht zu beschreiben):

🍻 Ein Blonde (leichte Zitrusnoten, eine Art Helles, aber obergärig)

🍻 ein Vuurbaak (ein leckeres Rotbier, etwas Karamell und Lakritz) und

🍻 ein Springtij (eine Art Fühlingsbock, aber nicht ganz so süß. Feinwürzig, aromatisch).


Da ich nach der Führung noch etwas Zeit hatte, gönnte ich mir ein kleines Tasting-Tablett, natürlich mit anderen Bieren als während der Führung.

Und natürlich stöberte ich auch noch etwas im Shop. Für den zu Beginn erhaltenen Kronkorken erhielt ich übrigens ein 0,3l-Weizenglas mit Aufdruck der Brauerei - jippie.

Und damit wären wir auch schon - oder wieder - beim Thema: Gläser 😊


Vertiefte Gläserliebe

Meist trinke ich Bier aus dem Glas. Das hat nicht nur optische, sondern auch sensorische Gründe. Und es macht auch Sinn, dass es für unterschiedliche Biere unterschiedliche Gläser gibt. Vielleicht schreibe ich da mal einen Beitrag drüber. Würde Dich das interessieren? ❓🤔 Schreib´s gern in einen Kommentar.


In Deutschland - grob ausgedrückt - sind wir mit Pilstulpe/-stange, Weizenbierglas und Glaskrug schon fast durch.

In den Niederlanden und Belgien zum Beispiel ist das vielfältiger. Da gibt es teils wirklich für jedes Bier ein anders geformtes Glas.


Zurück von Texel aufs Festland, Nationaal Biermuseum De Boom, ich berichtete. Dort gibt es an der Museumsbar eine Glasvitrine, voll mit unterschiedlichen Gläsern.

Zu verkaufen - zu einem eher symbolischen Preis von einem Euro je Glas. Bei meinem Besuch dort nahm ich ein paar Gläser mit. Doch ich kam nicht umhin. Als wir nochmal in Alkmaar waren... Jedenfalls konnte ich so meinen Gläserschrank (offiziell: unser Küchenschrank 😉) aufrüsten. Und was soll ich sagen: Es macht echt Spaß und schmeckt einfach.


In diesem Sinne: Hoch die Gläser 🍻


Nächste Woche nehme ich euch mit in die Internationale Brauerei des Jahres 2024. Inklusive dem tiefstliegendstem Zapfhahn, den ich je gesehen habe und Einblick in einen Top-Secret-Room 🤫.

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