top of page
AutorenbildMichel ́s Bierreise

Bier-P(r)ost #04: Hirsch-Brauerei Honer - Teil 1

Im Süden Deutschlands. Zwischen dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Rottweil im Norden und Landkreis Konstanz im Süden liegt der Landkreis Tuttlingen. Zu ihm gehört die etwa 4000 einwohnerstarke Ortsgemeinde Wurmlingen.


Dort befindet sich die Hirsch-Brauerei Honer, die neben der Brauerei und Merchandising-Shop auch eine Gaststätte und eine Hirsch-Erlebniswelt (mit Märchengolf, Waldseilpark...) betreibt.

Eine traditionell in Familienbesitz befindliche Brauerei ist sowieso schon toll. Als ich zum ersten Mal auf der Homepage war, beeindruckte mich zudem die Produktvielfalt. Von wegen: regionale Brauerei = drei Bierstile und gut ist. Da ist definitiv mehr drin!


Und dann bekomme ich auch noch gratis ein ProBIERpaket mit sechs unterschiedlichen Hirsch-Bieren. Ein ganz großes Shoutout und herzliches Dankeschön, liebe Hirsch-Brauerei Honer!!!

Natürlich teste und genieße ich die Biere - quasi nur für Euch 😜 - in zwei Beitragsetappen.


Zunächst ein kleiner Einblick zur Geschichte der Brauerei:

  • 1782 gründete Ludwig Aeble die Brauerei aus einem ganz simplen Grund: Die Schildwirtschaft (eine Art Herberge für Reisende) "Zum Hirschen" brauchte ausreichend Bier. So erklärt sich auch der Name "Hirsch-Brauerei".

  • Seit Gründung befindet sich die Brauerei in Familienbesitz - darauf darf sie echt stolz sein. 1897 heiratet Heinrich Honer in die Brauerfamilie ein und übernimmt die Geschäfte von seinem Schwiegervater. 1936 übernimmt August Honer, 1960 Rainer Honer und seit 2009 ist mit Gabi Lemke ebenfalls eine geb. Honer in der Geschäftsleitung.

  • Die Hirsch-Brauerei blickt also auf rund 240 Jahre Erfahrung, Familien- und Braugeschichte zurück. Diese kann im hauseigenen Bierwelt-Museum gratis nach-geschaut werden. Natürlich werden auch Museumsführungen mit Tasting, Brauereiführungen und sogar Braukurse angeboten.

  • Alles ist dann aber doch nicht "Hirsch". Die Brauerei wirbt mit dem Slogan "Wildwechsel im Mund" neben den Hirsch-Bieren auch für selbst produzierte alkoholfreie Bio-Erfrischungsgetränke, die sie unter dem Label "Kitz" vermarktet. Eine nette, kreative und sortimentsbereichernde Idee.


Ich finde, Geschichte ist alles andere als "trocken". Dennoch darf jetzt auch ein bisschen "nass" ins Glas.

Die Hirsch-Brauerei schickte mir sechs Medaillienträger des World-Beer-Awards 2023:

  • Hirsch Helles (Gold und damit weltbestes Helles! 🥇)

  • Hirsch Gold (Bronzemedaille)

  • Hirsch Pils (Silbermedaille)

  • Hirsch Kristall-Weisse (Bronzemedaille)

  • Hirsch Hefe-Weisse (Bronzemedaille)

  • Hirsch Zwickl, Silber

Die Reihenfolge habe ich gewählt, denn genau so werde ich sie genießen - keine Sorge: Natürlich nicht an einem Abend 😉


Mögen die Hirsche loslaufen...

Das Helle gehört zu den milden Bierstilen, deswegen macht es Sinn, damit zu beginnen. Also starte ich direkt mit dem Goldmedailleträger.

HIRSCH-HELLES

Goldgelb und klar im Glas, schöne mittelporige Schaumkrone.

Im Geruch leichte Malzsüße.

Im Antrunk erfrischend, es entfaltet sich ein schlanker Malzkörper, ohne mich bei manchen Hellen störende grasige/heuige Noten. Am spannendsten finde ich tatsächlich den Abgang. Leichte honigartige Süße paart sich mit einer sehr dezenten Bittere des Bieres. Es hallt ein sanfter Getreidegeschmack nach. Ein stiltypisch schlankes und doch facettenreiches Bier.


HIRSCH-GOLD

Gold- bis kupferfarben, blank filtriert schimmert es im 0,33l-Glas. Die Schaumkrone reduziert sich und legt sich wie ein Kranz an den Glasrand.

Feinwürzige Noten steigen auf. Der Antrunk ist spritzig und der Malzkörper formt sich, begleitet von leicht kräuterigen Noten des Hopfens. Diese werden durch die Malzsüße schnell abgefangen. Das Finale malzig und moderat hopfenbitter, lang anhaltend.

Bei mir würde es dann doch als ein geschmacksintensiveres Helles durchgehen, liegt vermutlich auch irgendwo zwischen den Bierstilen Helles und Pils.


HIRSCH-PILS

Goldgelb, überwiegend feinporige und stabile Schaumkrone. Pilstypisches Hopfenbouquet in der Nase. Feinperlig im Antrunk. Hopfenaromatik und -bittere kommen schnell durch, getragen von einer leichten Malzsüße (eben "andersrum" als beim Hellen und beim Gold). Die Bittere ist schön anhaltend, wie das bei einem Pils sein sollte. Insgesamt ein vollmundiger Hirsch, der doch einen eher sanften Charakter lebt, was dem süddeutschen Ursprung durchaus entspricht.


Was soll ich sagen? Ich freu mich auf die beiden Weissen und das Zwickl 🤩


58 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

1 Comment


jamifids
Jul 11

Die kleine Gemeinde Wurmlingen mit ihren 4000 Einwohnern scheint eine wahre Perle zu sein, und ich bin gespannt, mehr über die lokale Braukunst und die Geschichte der Hirsch-Brauerei zu erfahren. Ein schöner Einblick in die Vielfalt und Tradition des deutschen Bierbrauens! Und für diejenigen, die eine Alternative zu Bier suchen, empfehle ich Weißwein ohne Alkohol: https://www.alkoholfrei-vom-winzer.de/collections/weisswein-still

Edited
Like
bottom of page